Wir wollen relevante, attraktive Texte die uns ansprechen, abholen, interessieren. Und zugleich wollen wir Zeit sparen – uns das Leben leichter machen. Gäbe es nur ein Tool, was automatisch Texte generiert … Nur ein paar Fragen eingeben und schon ziehen Reihe um Reihe fertig formulierte Sätze über den Bildschirm. Fertig für Copy and Paste.
Ach, gibt es ja! Welche Risiken der Einsatz von KI-Tools birgt und wie du Content ansprechender gestaltet, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Risiken von KI-Content
Der Traum schneller Content-Produktion wird wahr. Mit wenigen Klicks massenhaft Texte, Bilder und Videos produzieren. Brainstorming, Skripte, Struktur, Ablauf und das Ausformulieren des Textes – nichts, was KI-Tools inzwischen nicht können. Und doch hat es seine Grenzen. Denn bloßes Copy and Paste birgt Gefahren:
- Fehler werden übersehen
- Inhalte wiederholen sich
- Texte klingen langweilig
- sie wirken unpersönlich
- und außerdem unauthentisch
- eben wenig menschlich
Warum AI-Texte humanisiert werden sollten
Künstlich erstellte Texte wirken schnell unpersönlich. Besonders beim Einsatz solcher Inhalte in Werbeanzeigen kann das zu niedrigeren Erfolgsquoten führen. Menschen wollen als Individuum gesehen und entsprechend abgeholt werden.
So sollte man von KI generierte Texte vor dem Einsatz an den individuellen Kontext und die Zielgruppe mit ihren Wünschen und Herausforderungen anpassen. So werden Inhalte authentischer und emphatischer.
Persönliche Meinungen, Geschichten, Anekdoten, Erfahrungsberichte helfen Glaubwürdigkeit zu erzeugen, sich von generischen Inhalten abzusetzen und eine tiefere Verbindung zum Leser herzustellen.
Vorsicht vorm Fehlerteufel
Die Ergebnisse von AI-Tools sind beeindruckend. Und trotzdem schleichen sich hin und wieder Fehler oder unpassende Begriffe in die Texte ein. Oder sensible Nuancen der menschlichen Sprache werden verfehlt. Dadurch können unschöne Missverständnisse entstehen.
Auch Google bezieht Stellung
Bei der Suchmaschinenoptimierung sollte man weiterhin auf relevante, originelle und qualitativ hochwertige Inhalte setzen.
Mit künstlicher Intelligenz erstellte Texte können gegen Google Spam-Richtlinien verstoßen und verlieren dann an Sichtbarkeit. Noch kritischer sind Plagiate von Texten, die zu sogenanntem Duplicate Content führen.
Fehlende Harmonie und Markenstimme
Texte aus KI-Tools klingen schnell gleich. Es fehlt die Stimme der Marke. Außerdem kann durch das Einsetzen künstlich generierter Inhalte in bestehende Texte ein Bruch entstehen.
Für eine harmonische Leseerfahrung mit einheitlicher Tonalität sollten die Stellen entsprechen angeglichen werden. Das Abbilden der Markenstimme macht den Text zudem unique und erhöht die Chance, sich vom übrigen „Einheitsbrei“ abzuheben.
KI-generierte Inhalte optimieren – so geht’s!
Um mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellte Inhalte für Menschen ansprechender zu machen bedarf es also menschlicher Hilfe.
Hier die wichtigsten Maßnahmen, um KI-Texte zu humanisieren:
- Korrektur lesen
- Plagiate prüfen
- Markenstimme einsetzen
- an bestehenden Inhalt angleichen
- personalisieren (Kontext, Zielgruppe, Tonalität)
- für Suchmaschinen optimieren
- Relevanz und Zielgruppenansprache prüfen
- gestalterisch anpassen
Die Rolle von Content Design im Zeitalter von KI
Eigentlich nichts neues, aber trotzdem sei es in diesem Kontext nochmal erwähnt:
Die Aussage hinter einer Information lässt sich nicht durch Text allein transportieren. Dafür braucht es Content Design. Dabei sollte das Design unterstützen, dass die Inhalte ohne Hürden vom User aufgenommen werden können.
Aber noch mehr als das … Content Design sorgt für Individualität. So passt es sich an die Art des Inhalts, den Sender und den User an. Ausschlaggebend ist also, ob es sich bei der Zielgruppe um Jugendliche oder eine ältere Generation, um Laien oder Vollprofis etc. handelt. Und auch, ob eine Website, App oder ein Blogartikel gestaltet werden soll.
Und apropos Blogartikel:
Wenn wir uns zu einem allgemeinen Thema wie z. B. „Corporate Design“ im Internet informieren wollen, können wir meist gleich aus einer Vielzahl an Artikeln wählen, die wohl alle ungefähr gleich informativ sein werden. Aber entscheiden wir uns dann für eine nüchterne Textwüste ohne Überschriften, Absätze und Grafiken? Oder einen gut gegliederten Blogpost mit snackable Texten und ansprechender Aufmachung?
Was ist Content Experience?
Ähnlich wie bei der Customer Experience sind Inhalte bei denen die Content Experience im Zentrum steht wie folgt gestaltet:
- Sie sind auf die Wünsche des Users ausgerichtet.
- Sie lassen sich schnell und mühelos erfassen.
- Sie erfüllen die Erwartungen der Zielgruppe.
- Sie sind vertrauenswürdig und ohne Widerspruch.
- Sie lösen das Problem bzw. die Fragestellung des Users.
- Sie gehen empathisch auf die Gefühle der Zielgruppe ein.
(KI-)Inhalte aufbereiten
Ein entscheidender Aspekt, in dem KI den menschlichen Content Designer noch nicht ersetzen kann, ist also die Fähigkeit, Empathie und Emotionen in die Ausgestaltung von Inhalten einzubringen.
Menschen sind in der Lage, sich in ihre Zielgruppe hineinzuversetzen und die Inhalte entsprechend anzupassen, um eine emotionale Verbindung herzustellen.
Empathie und Emotionen unterscheiden den Mensch von der KI. Und damit auch menschliche Inhalte von KI-Inhalten.
Folgende Aspekte sind wichtig, um KI-Inhalte zu verbessern, sprich zu vermenschlichen:
Tonalität – Eine eigene (Marken-)Sprache finden
Man kann KI-Text-Tools zwar auf den eigenen Ausdruck trainieren, oft sind die Ergebnisse aber doch generisch und wenig individuell.
Aber gerade der eigene Ton, der eigene Ausdruck macht den Text so besonders und einzigartig. Gerade dies ist auch der Grund, warum wir bestimmten Menschen (in den sozialen Netzwerken) folgen, warum wir bestimmte Artikel lieber lesen, bestimmte Videos lieber schauen. Die Persönlichkeit des Autoren oder Vortragenden macht den Unterschied. Sie spricht uns an, sie erreicht uns (menschlich). Etwas was eben KI-Inhalten zu oft abgeht.
Diesen individuellen Ausdruck gilt es bei den Website-Inhalten auch zu erreichen. Schon vor KI-Zeiten haben viele versucht eher allgemein und damit austauschbar zu klingen. Oft aus einem ehrbaren Antrieb, im Willen gerade damit besonders seriös zu erscheinen. Aber das Gegenteil ist der Fall, man verliert damit jede Individualität. Eben genau den „Ton“, der einen auszeichnet.
Und mit KI-Inhalten wird es eben nicht besser. Wenn man also schon solche einsetzen möchte, dann gilt es diese entsprechend aufzubereiten. Folgende Aspekte können dabei überprüft und angepasst werden:
- Struktur
- Umfang
- Detailtiefe
- Medien
- Tonfall
Websitebetreiber sollten ihre Tonalität und Inhaltsgestaltung definieren, um Einheitlichkeit und Authentizität zu erreichen. Authentizität fördert die Markenbildung und zieht Besucher an, die die Sprache und Sichtweise der Inhalte schätzen. Inhalte sollten verständlich und identifizierbar für die Zielgruppe sein. Statt für Suchmaschinen optimierte Texte sollten Inhalte echten Mehrwert bieten, was Vertrauen schafft und Besucher bindet. So verbessern sich dann auch Rankings fast automatisch.
Setze auch Wortspiele, Metaphern oder Analogien ein, um Inhalte verständlicher und menschlicher zu machen. Erzähle Geschichten statt langer Fließtexte und nutze Wortspiele und vor allem: Humor. Das sollen keine Witze erzählen, aber ab und an ein Augenzwinkern, kann den Text auflockern und persönlich(er) machen.
„Kommt ein Mann zum Arzt“ – Humor gerne, Witze eher nicht.
Geschichten erzählen
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, zu verstehen, zu nutzen und zu bewältigen. Content Designer nutzen ihre emotionale Intelligenz, um:
- Emotionen in den Inhalten zu vermitteln, z.B. durch Geschichten oder Beispiele.
- Die richtige Balance zwischen rationalen Argumenten und emotionalen Appellen zu finden.
- Den Leser dazu zu bringen, sich mit der Marke oder dem Unternehmen zu identifizieren.
Die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, ist ein weiterer Bereich, in dem der menschliche Content Designer glänzen kann. Geschichten sind ein mächtiges Werkzeug, um Informationen zu vermitteln und den Leser emotional zu berühren. Hier sind einige Aspekte des Storytellings, die der menschliche Designer beherrschen sollte:
- Eine fesselnde Einführung, die den Leser sofort in den Bann zieht.
- Eine klare Struktur mit Anfang, Mitte und Ende, die den Leser durch die Geschichte führt.
- Den Einsatz von Spannungsbögen, um das Interesse aufrechtzuerhalten und den Leser bis zum Ende bei der Stange zu halten.
Beachte:
Die Aufbereitung von KI-Texten braucht Zeit. Manche sagen, in dieser Zeit könnte man die Texte gleich selber schreiben 🥳
Typografie – Spannende Textgestaltung statt Bleiwüsten
KI-Tools spucken meistens längere Absätze aus, meistens in einem ähnlichen Umfang. Aber: Lange Textwüsten sind out, Besucher scannen Inhalte und bleiben an markanten Stellen hängen.
Inhalte sollten daher leicht überblickbar sein, verschiedene Einstiegsmöglichkeiten bieten und durch Texte, Bilder und andere Medien verständlich gemacht werden.
Kurze, knackige Texte und längere Fachartikel sollten je nach Bedarf erstellt werden. Moderne Contentgestaltung ersetzt klassische Textwüsten und berücksichtigt das Scanverhalten der Nutzer.
Ein guter Text sollte ausreichend, aber nicht ausschweifend sein. Eine bewährte Methode ist, den Text zu kürzen, um die Essenz knapp und bündig darzustellen.
Zugänglichkeit bedeutet nicht nur Barrierefreiheit, sondern auch die Nutzung klarer, einfacher Sprache, die allen hilft, unabhängig von Einschränkungen oder Gerät. Lange Sätze und Fachbegriffe sollten vermieden oder erklärt werden, um die Inhalte verständlich zu machen. Kurze Absätze, Listen, Zitate und Tabellen sorgen für eine angenehme Textaufteilung.
Eine starke Typographie ist entscheidend für die visuelle Gestaltung von Texten. Nutzer sehen zuerst das Design, bevor sie den Text lesen. Verwende maximal zwei Schriftarten und kombiniere sie sinnvoll, um Abwechslung zu schaffen. Unterschiedliche Schriftgrößen, wie größere Überschriften, strukturieren den Text.
Die Schrift sollte auf allen Geräten gut lesbar sein. Visuell ansprechende Texte helfen, Inhalte besser zu verarbeiten und sich länger daran zu erinnern. Nutzer bleiben länger auf deiner Website und fühlen sich wohl, was die Conversions durch auffällige Call-to-Actions verbessert. Die visuelle Gestaltung entscheidet, ähnlich wie Verpackungen im Supermarkt, über die Attraktivität der Inhalte.
Lesbarkeit erfordert gute Typografie mit lesbaren Schriftarten, angemessener Schriftgröße und Zeilenabstand. Farb- und Helligkeitskontraste sollten groß genug sein.
Die Beachtung der typografischen Hierarchie hilft bei der Textformatierung:
Snackable Content sind komprimierte Inhalte, die kurze Aufmerksamkeitsspannen bedienen. Diese leicht verdaulichen Informationshäppchen sind besonders in sozialen Medien wichtig, wo Nutzer schnell durch Beiträge scrollen. Inhalte müssen sofort ins Auge fallen und kurz fesseln. Formate wie Instagram erfordern kurze, prägnante Texte und auffällige Bilder. Snackable Content ist unterhaltsam, relevant, wenig umfangreich, leicht konsumierbar und flexibel abspielbar.
Ergänzende, weiterführende Links sind immer hilfreich. Ein Call-to-Action (CtA) sollte natürlich und inhaltlich passend erscheinen, ohne nach Verkauf zu klingen. Wenn ein Ratschlag oder eine Lösung erwähnt wird, kann man ergänzen:
„Wenn Sie Hilfe benötigen, klicken Sie hier, um mehr über die Zusammenarbeit zu erfahren.“ oder „Ich helfe meinen Kunden im XYZ-Coaching. (Weitere Informationen hier).“
Ein CtA kann auch ein weiterführender Link zu einer anderen Seite oder einem Artikel sein, unabhängig davon, ob dieser auf der eigenen Website oder extern liegt. Solche Aufforderungen, oft durch CtA-Buttons bekannt, leiten Besucher zum nächsten Schritt an.
Visual Content – die optische Inhaltsgestaltung
Ein guter Text sollte außerdem durch visuelle Elemente unterstützt werden, um leserfreundlich zu sein und einen echten Mehrwert zu bieten.
✔️ Zeigen Sie relevante Bilder nur bei Bedarf an.
✔️ Achten Sie auf ein Gleichgewicht zwischen Text und Bildmaterial. Das Verhältnis kann je nach Inhaltstyp unterschiedlich sein.
✔️ Achten Sie bei der Verwendung von Farbe und Elementgröße auf Konsistenz.
✔️ Optimieren Sie die Größe und Auflösung der Bilddatei.
✔️ Stellen Sie die visuelle Reaktionsfähigkeit basierend auf Ihren Zielkunden sicher.
Das Einbetten von Bildern ist eine effektive Möglichkeit, Informationen zu vermitteln.
Die visuellen Inhalte müssen Image, Wirkung, Zugänglichkeit, Struktur und Lesbarkeit vereinen.
Mehr dazu:
Visual Content – Wie du mit visuellen Inhalten Aufmerksamkeit generierst
Content Creation – Das musst du bei der Inhaltserstellung beachten
Bilderwelten
Aufmerksamkeitsstarkes Bildmaterial unterstreicht deine Botschaft und kann von deiner Zielgruppe mit nur einem Blick erfasst werden. Deshalb eignen sich Bilder perfekt als Visual Content. Gerade in der schnelllebigen Internetwelt bieten Bilder eine gute Möglichkeit, um in einer kurzen Zeitspanne möglichst viele Emotionen zu transportieren.
Bilder bieten eine tolle Möglichkeit, um lange Textblöcke aufzulockern oder die Leserblicke gezielt auf bestimmte Abschnitte zu richten. Wenn du noch kein eigenes Bildmaterial hast, findest du online inzwischen viele Webseiten mit kostenfreien, lizenzfreien und hochwertigen Fotos.
Weitere Infos:
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Content Design macht den Unterschied – KI-Texte vermenschlichen
Was KI-Tools wie ChatGPT heute bereits leisten ist beachtlich. Und trotzdem sollte man die automatisch generierten Inhalte nicht nur auf Fehler prüfen, sondern weiter optimieren.
Zum einen für SEO und das Corporate Design, aber in erster Linie für den User. Dabei sorgt ein gutes Content Design für eine bessere Experience und Usability, erzeugt positive Emotionen, schafft Vertrauen und stärkt das Image bzw. die Marke hinter den Inhalten.
Kurz: Es erhöht die Chance, von der Zielgruppe auch wirklich konsumiert zu werden. Und das ist es doch, warum wir Inhalte erst schaffen – oder? 😉
Der Artikel zeigt auch, der menschliche Content Designer noch lange nicht von KI ersetzt werden kann. Die Fähigkeit, Empathie und Emotionen einzubringen, Informationen zu strukturieren und kreative, originelle Inhalte zu entwickeln, sind Bereiche, in denen der Mensch der Maschine noch weit überlegen ist.
Menschliche Content Designer haben gegenüber KI-Systemen den Vorteil, dass sie ihre kreativen Fähigkeiten und Intuition nutzen können, um Inhalte zu erstellen, die sowohl emotional ansprechend als auch effektiv sind. Durch die Berücksichtigung von Feinabstimmung und Optimierung sowie der Gestaltung von Inhalten unter Berücksichtigung von Designaspekten können sie überzeugende Inhalte erstellen, die ihren Zielgruppen einen echten Mehrwert bieten.
Dennoch sollten wir uns der Möglichkeiten bewusst sein, die KI bietet, und sie als Ergänzung unserer Arbeit betrachten. KI kann uns dabei helfen, effizienter zu arbeiten und bestimmte Aufgaben zu automatisieren, aber letztendlich liegt die Verantwortung für die Gestaltung von ansprechenden, relevanten und wirkungsvollen Inhalten immer noch in unseren Händen.
Also, nicht vor der KI fürchten, sondern sie stattdessen als Werkzeug einsetzen.
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