Werde zum unverzichtbaren Spezialisten – Positioniere dich als strategischer Designpartner

Design ohne Strategie ist wie Wandern ohne Wegweiser. Man sieht Natur, es ist ganz nett – aber die beeindruckende Aussicht übers Tal verpasst man. Auf dem Weg verläuft man sich, muss eine Schleife extra machen und kommt dann später als gedacht zum Ziel.
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Denn nur wer das Ziel kennt, findet den Weg: Strategie macht das Designprojekt effizienter, konkreter und bringt bessere Ergebnisse. Hier erfährst du, was weitere Vorteile sind und wie du den Strategie-Prozess als Dienstleistung anbieten kannst. 

Was ist Strategie überhaupt?

Eine Strategie dient als Roadmap, die dich zu deinem gewünschten Ziel führt. Sie ermöglicht dir, effiziente Lösungen und Maßnahmen zu entwickeln, um die vorliegende Herausforderung anzugehen. Damit bildet die Strategie das „Warum“ hinter der Aufgabe ab. Also, worin genau besteht das Problem? Und wie wird der Erfolg des Projektes definiert?

Strategie im Designprozess bedeutet, das Problem zu diagnostizieren, bevor eine Lösung vorgeschlagen wird. Es ist ein Wegweiser, um Ziele zu erreichen, die größtmögliche Wirkung zu erzielen, die richtige Zielgruppe anzusprechen und Probleme zu lösen​.

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Vielleicht (ok, wahrscheinlich) kennst du es aus deinem (Design-)Alltag:
Strategie ist nicht unbedingt das, was beim Kunden, Gesprächen mit ihm und generell in Projekten immer ganz vorne steht.

Das Problem – Design ohne Strategie

Zum Start einer Zusammenarbeit nutzen Webdesigner oft einen Briefing-Fragebogen. Neben übergeordneten Fragen zu Status Quo und Vision verliert man sich gerne in kleinteiligen Abfragen zu Farben, Schriftarten und anderen Design-Details. Sicherlich sind diese Informationen hilfreich, aber anstatt das Problem zu behandeln, nehmen sie einen Teil der Lösung vorweg.

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Außerdem bringst du dich damit in die Position des „Lieferanten“ der bloß umsetzt. Denn du gibst strategisch-kreative Entscheidungen an den Kunden ab. Der hat aber nicht die Expertise dafür und greift vielleicht auf persönliche Vorlieben zurück. Auf dieser Basis könnt ihr nicht zu einer idealen Design-Lösung kommen.

Oder aber du erstellst eben diese Designvorgaben. Du machst dir Gedanken über passende Farbkombinationen, die richtige Schriftmischungen, vielleicht auch das Content Design und die Gliederung der Inhalte.

Aber trotz eines Fragebogen, trotz eines Briefings ist nicht ganz klar, wohin die Reise gehen soll. Was genau will das Unternehmen bezwecken, was IST der Unternehmenszweck, wohin genau soll die Reise gehen, was genau soll mit der Website erreicht werden. Diese zutiefst unternehmerisch strategischen Überlegungen sollten vorneweg stehen, bevor überhaupt irgendwelche Gedanken an Designdetails und mögliche Inhalte einer Website gemacht werden.

Die Lösung – Design mit Strategie

Aber gehen wir einmal zurück zur Ausgangslage:
Der Kunde benötigt bei der Lösung einer Herausforderung Unterstützung. Meistens ist dies gestalterischer (Logo, Branding, UI Design) oder technischer Art (Website-Entwicklung).

Denkt er, der Kunde. Aber diese Leistungen sind im Grunde schon die Vorgabe des Weges, ohne Wegeplan. Das sind schon Maßnahmen ohne konkrete Ziele vorneweg.

Denn der Kunde weiß nicht genau, wie er ans Ziel kommt. Ihm fehlt es an Expertise, aber auch ein Blick von außen. Deshalb bucht er einen Webdesigner. Aber als Umsetzer für seine groben Ideen. Ok, man kann sagen: genau das ist unser Job.

Aber genau das machen und denken viele so. Und es ist auch einfach. Man ist Dienstleister, Umsetzer. Alles paletti.

Aber was, wenn du den Schritt weiter gehst. Also im Grunde einen Schritt zurück/zuvor gehst und genau das mit und für den Kunden anbietest?

Ich hatte dazu neulich schon einen Artikel geschrieben:
Vom Pixelschubser zum Unternehmensberater: Die Rolle des Webdesigners im Wandel

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Folglich legen wir im Briefing-Prozess unseren Fokus auf den objektiven Kern des Kunden-Problems (und nicht auf Details wie Typo, Farbe und Co.).

  • Was sind die Bedürfnisse der Zielgruppe?
  • Was bietet der Wettbewerb?
  • Welche Chancen oder Risiken gibt es?

Diese Fragen kannst du via Fragebogen, in Workshops und durch eigene Recherche sowie eine Wettbewerbsanalyse klären.

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Kunden wissen nicht immer, was sie brauchen, daher ist es Aufgabe des Designers, durch objektive Einsichten die beste Lösung zu finden. Der Designer hilft, das eigentliche Problem zu identifizieren und zu lösen​​.

Vorteile einer Design-Strategie

… oder: Warum du die Strategie-Entwicklung mit in dein Portfolio aufnehmen solltest. Ein Projekt mit Strategie anzugehen, bringt folgende Vorteile:

  • Du sparst Zeit.
  • Das Ergebnis wird besser.
  • Du fährst weniger Korrekturschleifen.

Außerdem kannst du herausfinden, ob ein Kunde zu dir passt und sich das Projekt lohnt –bevor du tief in den Design-Prozess einsteigst und viel Zeit investierst. Entscheidest du dich dann auszusteigen, kannst du die Strategie in Rechnung stellen und der Kunde kann damit weiterarbeiten. Win-win-Situation 😊

Und auch der Kunde kann sich ein besseres Bild von deiner Arbeit machen, bevor das Projekt weiter voranschreitet und er dich weiter bucht.

Lese dazu auch:
(Neu-)Positionierung – So bringst du dein Business in Krisenzeiten voran
Kundengewinnung für Webdesigner: 13 Wege, wie du zu Neukunden kommst
9 Gründe, warum du als Webdesigner und Internet-Agentur eine Positionierung brauchst

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Der Weg zum strategischen Designpartner

Sicherlich braucht es erstmal einen Mindset-Shift und etwas Mut, Strategie als Dienstleistung anzubieten. Aber es lohnt sich! Fokussiere dich dabei auf diese drei Punkte:

  • Wissen und Übung macht den Meister
  • Spezialisierung und Positionierung
  • Kommunikation und Zusammenarbeit
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Wissen und Übung macht den Meister

In diversen Büchern, Blogs, Websites und Kursen kannst du dir die nötige Theorie aneignen. Was die Praxis angeht, macht eben Übung den Meister.

Dazu können sich z. B. Projekte mit Personen aus dem näheren Umfeld eignen. Oder Bestandskunden, denen du dein neues Angebot (zum Testpreis?) anbietest. Oder erstmal bei Neukunden einfach „mitmachst“, um Erfahrungen zu sammeln. Bist du dir schon sicherer, kannst du die Leistung natürlich auch ganz offiziell anbieten.

Nimm Freunde, Kollegen oder (ehemalige) Kunden mit ins Boot. Erkläre ihnen, was du vorhast und bitte um Feedback. Auf Basis dieser Erfahrungen und Rückmeldungen kannst du deinen Strategie-Prozess optimieren und eine eigene Vorlage für dein Briefing erstellen.

Lass dich inspirieren:
Erfolgreiches Briefing – 35 Frage für deine Briefing-Vorlage

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Spezialisierung und Positionierung

Der Wettbewerb in unserer Branche wächst und viele Marktteilnehmer positionieren sich über den Preis. Das ist sehr unvorteilhaft. Sind nicht die Kunden, die am schlechtesten zahlen, meist auch die anspruchsvollsten? 😉

Heb dich lieber durch Qualität und Spezialisierung ab. Dazu steckst du eine Nische für dich ab, in der du Kompetenz hast. Das können z. B. Restaurants, Zahnärzte, Coaches, Selbständige, Start-Ups sein. Sie sollte gerade so klein sein, dass es kaum andere spezialisierte Experten in diesem Bereich gibt. Als Spezialist hast du den Luxus, nur mit Kunden zu arbeiten, die zu deinem Angebot passen.

Kommunikation und Zusammenarbeit

Achte in einer Zusammenarbeit darauf, deinem Kunden keine „Hausaufgabe“ zu geben. Fragebögen o. Ä. sollten in direktem Kontakt gemeinsam erarbeitet werden. So kannst du spontaner auf dein Gegenüber eingehen und eine Beziehung aufbauen.

Um wirklich als strategischer Partner wahrgenommen zu werden, zählt bereits der erste Eindruck im Onboarding. Dieser Prozess ist entscheidend für eine gute Kundenbeziehung und eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Bereite dafür einen lückenlosen Ablauf vor.

Und dokumentiere den Prozess, den du mit jedem Kunden durchlaufen hast, einschließlich der aufgetretenen Probleme, der vorgeschlagenen Lösung und des Endergebnisses. Wenn du Fallstudien beginnst, die die von dir geleistete Arbeit zeigen, füge sie auf deinem Portfolio mit Informationen über die von dir angebotenen Strategiedienste hinzu. Dies gibt potenziellen Kunden Vertrauen in deine Fähigkeit zu liefern und klärt genau, welche Dienste du anbietest.

Sobald du mehrere (Übungs-)Projekte zur Strategie abgeschlossen hast, kannst du beginnen, für deine Dienste zu berechnen. Beginne mit einem niedrigeren Preis und erhöhe schrittweise deinen Tarif, wenn dein Vertrauen und deine Erfahrung wachsen. Stelle sicher, dass in jedem deiner zukünftigen Vorschläge steht, dass der Kunde mit dir eine Art Strategie in einem Kick-off-Meeting durchlaufen muss, bevor jegliche kreative Arbeit begonnen wird. Lies hier, was du in deine Vorlage für das Angebot aufnehmen solltest.

Jetzt gehen wir’s strategisch an!

Strategie erleichtert dir die Arbeit, spart Zeit sowie Korrekturschleifen und bringt dir als neuer Punkt im Portfolio Geld ein. Auch der Kunde spart Zeit und erfreut sich an besseren Ergebnissen. Was hält dich jetzt noch ab?

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Über den Autor

Martin Hahn ist Webdesigner, Dozent, Fachbuchautor und dreifacher Papa. Seit vielen Jahren hilft er anderen effektivere Webdesigns zu erstellen – in Schulungen und mit Artikeln auf dieser Website.
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