Mockups im Webdesign – Definition, Einsatz & Tools

Mockups helfen uns, erste Ideen und Konzepte oder endgültige Projekte zu visualisieren. Hier erfährst du, wann du ein Mockup im Webdesign einsetzt und wie du es erstellst – inklusive Tool-Tipps und Best Practice Beispielen.
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Was genau ist ein Mockup?

Der englische Begriff Mockup bzw. Mock-up kann mit Attrappe, Nachbildung oder Modell übersetzt werden (von to mock = nachahmen).

Gemeint ist die Präsentation eines Designs in einer fotorealistischen Ansicht. Das kann z. B.  ein Mustershop (engl. mockup shop), ein maßstabgetreuer  Architekturmodell oder eine fotorealistische Darstellung eines Logos auf einem Gegenstand sein.

Was ist ein Mockup im Webdesign?

Im Webdesign hat das Mockup zwei Bedeutungen bzw. Funktionen. Zum einen handelt es sich dabei um den digitalen Entwurf einer Website oder App in seiner frühen Entstehungsphase. Damit visualisieren wir erste Ideen und Konzepte.

Und zum anderen werden Mockups zur Präsentation fertiger Projekte genutzt. Dazu setzten wir den Webscreen in ein fotorealistisches Setting ein, wie z.B. einen Laptop auf dem Schreibtisch oder ein Smartphone in der Hand.

Unterschiede zwischen Mockup, Wireframe und Prototyp

Und wann du welches Format im Designprozess nutzt

Die Begriffe Wireframe, Mockup und Prototyp werden oft gleichgesetzt. Jedoch handelt es sich um verschiedene Formen von Entwurfsdarstellungen. (Auch wenn sie sich nicht immer sauber voneinander abgrenzen lassen.)

Sie hängen innerhalb des Webdesign-Prozesses zusammen bzw. bauen aufeinander auf. Welche der drei Darstellungen ein Webdesigner wann nutzt, hängt von der jeweiligen Phase innerhalb des Projekts ab.

 WireframeMockupPrototyp
KurzdefinitionPlan von Inhalt, Struktur, ElementenOptische Attrappe des geplanten ProjektsTesting-Area der Website bzw. App
Einsatz von Farbe, Typografie, Grafik?neinjaja
Einsatz von Interaktionsmöglichkeiten?neinneinja
EntwicklungsphaseLow-Fidelity-Entwurf vor dem DesignprozessMiddle- bis High-Fidelity-Entwurf in der KonzipierungsphaseHigh-Fidelity-Entwurf vor der Programmierungsphase
Mockups im Webdesign – Definition, Einsatz & Tools 1

Wireframe – der Bauplan

Beim Wireframe handelt es sich um einen skizzenhaften, ersten Entwurf ohne Farbe, Schrift oder Grafik. Er stellt den Aufbau, die Struktur und Bedienelemente der Website bzw. App dar.

Dieser „Bauplan“ dokumentiert den gesamten Prozess und dient zur Überarbeitung vor dem Designprozess. Im Webdesign sprechen wir auch von einem Low-Fidelity-Entwurf.

→ Anleitung zur Erstellung von Wireframes

Mockups im Webdesign – Definition, Einsatz & Tools 2

Mockup – die Optik

Mockups sind quasi die nächste Entwicklungsstufe des Wireframes inklusive Farben, Typografien und Bildern. Es handelt sich um die Abbildung des endgültigen Designs jedoch ohne Funktionalität – also eine rein optische Attrappe.

Sie werden zur Präsentation und Überarbeitung vor dem Umsetzungsprozess angefertigt. Mockups zählen zu  Middle- bis High-Fidelity-Entwürfen.

Prototyp – die Funktionalität

Die Weiterentwicklung des Mockups nennt man Prototyp. Er stellt eine interaktive Testing Area mit allen Funktionen des geplanten Webprojekts dar.

Hier können die Benutzerfreundlichkeit und User Experience geprüft werden. Prototypen werden als High-Fidelity-Entwürfe vor der eigentlichen Programmierung genutzt.

→ Mehr über User Experience Design

Mockups waren ursprünglich als statische Modelle konzipiert. Mittlerweile werden sie jedoch immer öfter dynamisch gestaltet. Damit wird die Abgrenzung zum Prototypen zunehmend schwierig.

Website und User Experience Design
Mit Mockups und Protoypen lassen sich die Wirkung und Bedienung von Websites gut antesten.

Wofür werden Mockups im Webdesign eingesetzt

Mockups dienen der Präsentation der optischen Ausgestaltung einer Website. Anhand des fotorealistischen Modells werden im Team bzw. mit dem Kunden oder der Kundin Fehler aufgedeckt und Anpassungen besprochen.  Das geschieht vor dem eigentlichen Programmierungsprozess.

Der Vorteil: Mockups lassen sich ohne großen Kosten- oder Zeitaufwand erstellen und anpassen. So werden aufwändige Korrekturschleifen bei der Programmierung reduziert.

Im Webdesign haben Mockups folgende Aufgaben bzw. Funktionen:

  • Bewerbungsunterlage zur Auftragsvergabe
  • Hilfsmittel zur Abstimmung zwischen Beteiligten
  • Aufdecken von Fehlern bzw. Qualitätskontrolle
  • Abgleich von Anforderungen und Kundenwünschen
  • Vergleich verschiedener Entwürfe
  • Ansicht in realistischem Kontext
Mockups im Webdesign
Die Website wird vorgestellt in Form zweier Mockups, Smartphone und Tablet.

Wie erstellt man ein Mockup?

Bei der Erstellung von Mockups gibt es vier Möglichkeiten von simpel und kostengünstig bis kreativ und aufwändig:

  1. Individuelles Mockup
  2. Wiederverwendbare Vorlage
  3. Mockup-Plugins
  4. Mockup-Tools

Individuelles Mockup erstellen

In diesem Fall stimmst du das Mockup auf das Design des Projekts ab. Eine sehr überzeugende, originelle Form der visuellen Darstellung, aber auch etwas aufwändiger.

Dazu planst, arrangierst und fotografierst du deine ganz individuelle Mockup-Szene selbst. Ggf. holst du dir dafür Unterstützung durch professionelle Fotografen und Stylisten.

Um dein Design in die Bilder einzusetzen nutzt du ein gängiges Grafikprogramm wie beispielsweise Figma oder Adobe Photoshop.

Wiederverwendbare Vorlage nutzen

Eine deutlich günstigere Variante ist die Nutzung wiederverwendbarer Mockups. Neutral gehaltene Szenerien bieten sich als Vorlage für unterschiedliche Projekte an.

Mockup-Plugins einsetzen

Diese Drittanbieterintegrationen verbinden dein Designprogramm mit dem Browser. So kannst du ganz einfach und unkompliziert deine Designs in fotorealistische Settings einsetzen.

Beliebte Mockup-Plugins sind z. B. Rotato oder Angle.

Mockup-Tools verwenden

Es gibt Tools, mit denen sich optische Visualisierungen wie bspw Websites oder Apps realisieren lassen. Hierfür gibt es die bekannten Grafikprogrammen wie auch spezielle Lösungen wie bspw.:

Tools, um Mockups zur Präsentation zu erstellen

Mockups werden auch gerne zur Präsentation von Designs unterschiedlichster Art (Websites, Logo, Plakate, Verpackungen usw.) genutzt.

Hierfür gibt es Tools, die dein (fertiges) Design ganz automatisch in ein Stockfoto deiner Wahl integrieren. Das funktioniert ganz ohne Fotografieren und Bildbearbeitung; ist aber auch wenig(er) individuell:

Tipp:
Achte bei diesen kostenfreien Tools auf Wasserzeichen. Und wähle Stockfotos, die nicht bereits inflationär vom Wettbewerb verwendet werden.

Mockups im Corporate Design
Mockups lassen sich auch zur Präsentation von Corporate Designs einsetzen.

Mockups – nützliche Helferlein im Webdesigner-Alltag

Wir wollen Mockups im Designprozess nicht mehr missen! Sie bieten großen Nutzen – und das schon bei geringem Aufwand.

Arbeitest du bereits mit Mockups?

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Über den Autor

Martin Hahn ist Webdesigner, Dozent, Fachbuchautor und dreifacher Papa. Seit vielen Jahren hilft er anderen effektivere Webdesigns zu erstellen – in Schulungen und mit Artikeln auf dieser Website.
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