7 Webdesign-Trends, auf die Du besser verzichten solltest

Letztes Artikel-Update: 25. November 2023

Man sollte zwar die aktuellen Webdesign-Trends kennen, aber nicht jedem blind hinterherlaufen. Wie zum Beispiel diesen sieben im Artikel vorgestellten…
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Webdesign-Trends einzusetzen, heißt up-to-date zu sein.

Eigentlich.

Webdesign-Trends einzusetzen, heißt eine (vermeintlich) moderne Webseite zu gestalten. Es gibt so viele Design-Trends, die uns tagtäglich auf unzähligen Webseiten begegnen. Häufig werden diese Trends von uns Webdesignern kopiert, manchmal bewusst, oft aber auch unbewusst.

Aber nicht immer sind diese Trends sinnvoll!

7 Webdesign-Trends, auf die Du besser verzichten solltest 1

Im folgenden stelle ich sieben von ihnen vor, die zwar nicht grundsätzlich schlecht sind, aber leider zu oft dazu führen, dass sich die Webseite schlechter bedienen lässt.

Es gibt Webdesign-Trends, auf die man besser verzichten sollte.

1. Der Header-Slider

Header-Slider

Der Klassiker der Webdesign-Trends.

Prominent im Header (Kopfbereich) der Webseite wird ein Slider eingesetzt. Hier werden dann die letzten News eingeblendet oder einzelne Unterseiten angeteasert. Diese Slider bringen Bewegung in die Seite, daher werden sie von Kunden so geliebt. Endlich Animationen auf der Seite, „es bewegt sich was“.

Oft wirken sie aber eher wie das unfreiwillige Ergebnis eines „sich nicht festlegen Könnens“. Wir wollen, oder können uns nicht auf EINE Kernaussage festlegen, also bringen wir gleich mehrere in den Header. Dank eines Sliders ist es möglich viele unterschiedliche Aussagen zu promoten.So lassen sich auch unterschiedliche Parteien innerhalb eines Unternehmens zufrieden stellen.

Das Problem:

Der Anwender sitzt nicht vor dem Slider und schaut sich der Reihe nach die einzelnen Sliderfolien an.

Mit viel Glück bekommt er die ersten beiden Slider mit, dann ist er weg. Weitergeklickt oder gescrollt.

Die Lösung:

Um nicht die Slider-Trend-Falle zu tappen, gibt es nur eines:

Prioritäten setzen!

Kernaussage bestimmen und diese entsprechend prominent gestalten und platzieren. Dann braucht es auch keinen Slider mehr, der die Aussage durch Masse verwässert.

2. Social Media Overload

Social Media Overload

Ohne die sozialen Netzwerke geht heute nichts mehr. Klar!

Die moderne Währung sind „Likes“ und „Shares“.  Aber muss der Leser ständig und überall damit penetriert werden, die Webseite in den unterschiedlichsten sozialen Netzwerken zu verteilen? Social-Media-Buttons nebem einem Artikel, unter einem Artikel, mitscrollend am Rand. Große Buttons, kleine Buttons, Icons, Texthinweise usw.

Ganz ehrlich: Wer die Seite, den Artikel so gut findet, dass er ihn seinen „Freunden“ mitteilen will, der schafft das auch. Auch ohne Social-Media-Button-Penetration.

Das Problem:

Zu viele Social-Media-Button können auch nach hinten losgehen:

Der Betrachter wird abgelenkt!

Abgelenkt vom eigentlichen Inhalt, von dem Inhalt, den er ja eigentlich weiter empfehlen soll.

Die Lösung:

Weniger ist mehr, auch und vor allem bei Social-Media-Buttons!

Am Ende einer Seite oder eines Artikels sind Social-Media-Buttons ja ok, evtl. noch in der Sidebar.

Mehr muss es aber eben auch nicht sein.

3. Individuelle Scrollbalken

Individuelle Scrollbalken

Das gab es doch schon einmal.

Ich erinnere mich noch an meine Studienzeit (nein, ich nenne kein Jahresdatum), da waren eingefärbte Scrollbalken wahnsinnig toll. Man hatte das Gefühl die Seite bekam einen individuellen visuellen Anstrich durch gefärbte Scrollbalken. Viele Trends kommen ja wieder.

Waren diese individuellen Scrollbalken quasi ausgestroben, so sind inzwischen wieder da. Und nicht nur das. Sie haben auch noch ihren kleinen doofen Bruder mitgebracht: Beim Scrollen ist nicht dann Stop, wenn das Mausrad stoppt. Es wird noch leicht weiter „ausgescrollt“. Das erschwert es einen genauen Punkt beim scrollen anzusteuern, weil eben „dynamisch“ und „smooth“ von alleine weiterscrollt. Nicht viel, aber ausreichend, dass es nervt.

Das Problem:

Farbige Scrollbalken und das „smoothe Auscrollen“ haben überhaupt keinen Sinn. Sie erleichtern das Bedienen nicht, sie bieten keine optische Orientierung. Nichts.

Die Lösung:

Die Scrollbalken einfach in Ruhe lassen.

Diese sind zum scrollen da und sonst nichts. Schon gar nicht, um sich grafisch auszulassen.

4. Poppige Popups

Poppige Popups

Auch dieser Trend war fast schon ausgestorben.

So ist das aber eben, wenn eine kleine Anzahl doch noch überlebt. Kurz nicht aufgepasst und sie vermehren sich wie die Karnickel. Popups gehören dazu.

Auch wenn Sie inzwischen wesentlich schöner gestaltet werden als zu früheren Zeiten, als gar noch eigene Fenster aufgingen. Aber Popups braucht kein Mensch.

Das Problem:

Die Aufforderung zur Umfrage, die Bitte den Newsletter zu abonnieren, die finanzierende Werbung… das alles akzeptieren wir ja als Anwender.

Aber NICHT als Popup!

Kaum hat man angefangen sich auf der Seite zu orientieren, die ersten Inhalte zu lesen… Plomp, da ist das Popup.

Es lenkt nur ab. Unnötig.

Die Lösung:

Popup-Inhalte sollten da platziert werden, wo sie hingehören:
In die Seitenleiste, in die Fußleiste oder am Ende des Artikels, einer Seite.

Also überall da wo Inhalte hingehören, die auch wichtig sind, aber nicht der eigentliche Inhalt der Seite sind.

5. Werbeanzeigen überall

Werbeanzeigen überall

Nicht weit entfernt von den Poups sind die Werbeanzeigen.

Ok, oft müssen diese sein, damit sich die Seite finanzieren kann, gerade bei Blogs und Magazinen.

Aber mal ganz ehrlich: Diese Werbeanzeigen mittem im Text, nein, das muss nicht sein. Wirklich nicht.

Das Problem:

Es gibt Blogs, da sucht man den Inhalt zwischen Google Anzeigen(vergebens).

Der Content is king.

Wie soll der wirken, wenn er von haufenweise Werbebannern nicht nur umrandet wird, sondern auch noch von ihnen „zerschossen“ wird?

Die Lösung:

Werbung ja, ist ok. Aber vielleicht einmal die Wirkung der Anzeigen analysieren:

Werden diese mitten im Text wirklich so häufig geklickt, dass es sich lohnt den Besucher damit zu nerven und den Lesefluss erheblich zu stören? Wenn nicht, dann weg damit. Oder dahin, wo sie hingehören, in die Seitenleiste, die Fußleiste oder auch gerne in den Header.

6. Versteckte Navigation

Versteckte Navigation

Eines der Hauptherausforderungen beim Responsive Webdesign ist die Navigation.

Meistens wird sie ja ausgeblendet und ein mehr oder weniger verständliches Icon soll dem Anwender signalisieren, dass sich dahinter die Menüpunkte verbergen. Bei kleineren Auflösungen hat der „Verstecken“ der Navigation ja durchaus seinen Sinn. Auf einem kleinen Bildschirm ist jeder gesparte Pixel Gold wert.

Diese Idee der versteckten Navigation hat irgendwie den Weg auf die großen Bildschirme gefunden. Sicher, werden keine Menüpunkte angezeigt, haben die anderen Inhalte mehr Raum zum wirken. Dieser Navigations-Trend wird gerne bei besonders schlichten Webseiten eingesetzt, die großflächige Bilder mit markanten Headlines einsetzen. Jeder Menüpunkt würde das „Gesamtgemälde“ empfindlich stören.

Das Problem:

Ein Klick zu viel!

Es sollte sich herum gesprochen haben, dass User lieber scrollen anstatt zu klicken.

Ein großer Bildschirm und die Navigation versteckt sich hinter einem kleinen Icon, um sich dann vielleicht noch bei Klick mit einem tollen Effekt einzublenden, mag zwar stylisch aussehen und wirken, aber die Benutzbarkeit wird damit sicherlich nicht erhöht.

Die Lösung:

Zumindest die Intention die Navigation auch bei großen Auflösungen auszublenden noch einmal sehr sehr intensiv überdenken!

Vielleicht kann die Seite ja doch „cool“ aussehen mit eingeblendeten Navigationspunkten. Beispiele dafür gäbe es ja genug…

7. Animations Overkill

Was früher Flash war, ist nun jQuery.

Was geht nicht alles mit ein paar JavaScript-Plugins. Ein- und ausfaden, sliden, hüpfen, springen, tanzen undsoweiter. Was aber bei Flash schon zu oft zu viel des Guten war, wird heute zu oft mit jQuery erreicht.

Das Problem:

Animationen sollten die „User Experience“ erhöhen.

Dezente passende Animationen erhöhen die Bedienbarkeit und das Nutzungserlebnis. Zu viele Animationen stören und lenken ab. Sie erfreuen dann eher den Kunden und den Webdesigner, weniger den Anwender.

Die Lösung:

Animationen sollen die Inhalte, deren Präsentationen und Wahrnehmung unterstützen. Und nicht zum Selbstzweck eingesetzt, „weil man es kann“.


Fazit

Es gibt so viele Webdesign-Trends. Nicht jedem muss man blind hinter laufen, sondern sich immer fragen, was man damit bezwecken will.

Zu oft behindert der Einsatz von Gestaltungstrends die effektive Benutzung der Webseite. Inhalte lassen sich schwerer finden, der Benutzer wird abgelenkt, usw.

Deshalb:
Verzichte möglichst auf diese vorgestellten 7 Webdesign-Trends, damit deine Besucher Deine Webseite schnell und effektiv bedienen können. Oder begründe ihren Einsatz zumindest gut…

Falls du auf der Suche nach aktuellen Webdesign-Trends bist, dann habe ich hier war für dich:
Artikel über aktuelle Webdesign Trends

Denen man zwar auch nicht allen blind hinterher laufen, aber sie sind durchaus zeitgemäßer als die sieben Webdesign-Trends in diesem Artikel sind.

Was meinst Du zu den vorgestellten Trends?
Sollte man diese wirklich mit Vorsicht genießen oder fallen Dir sogar noch weitere ein?

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Über den Autor

Martin Hahn ist Webdesigner, Dozent, Fachbuchautor und dreifacher Papa. Seit vielen Jahren hilft er anderen effektivere Webdesigns zu erstellen – in Schulungen und mit Artikeln auf dieser Website.
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